Lautmalerische Autokennzeichen im Technischen Museum Wien




In der Ausstellung Spurwechsel. Wien lernt Auto fahren im Technischen Museum Wien, kuratiert von Christian Rapp, waren Nummernbleche als lautmalerische Markierungen auf Autos in einem Stau integriert. Die Bleche nahmen Bezug auf thematische Multimedia-Präsentationen innerhalb dieser Autos, die vom „Mythos Taxi“, „Autos und Jugendliche“ über „Kottans Wien“ bis zu „Schimpfen im Auto“ und „GPS“ reichten.

Die Ausstellung lief vom 12. Oktober 2006 bis zum 28. Februar 2007.
www.tmw.at.



Zur Ausstellung erschien folgender Artikel von Marijana Miljkovic im Standard vom 11.10.06:

Auto in der Stadt: Als 16 Verkehrszeichen zu viel waren
Das Technische Museum zeigt humorvoll, wie sich das Auto in derStadt durchsetzte
Wien – Ein Auto mit dem Wunschkennzeichen „Brrrom bombombom“ würde vielleicht dem Autofahrer, der im Stau hinter diesem steht, ein müdes Lächeln abgewinnen. Doch so ein Kennzeichen gibt es nicht und Lächeln im Stau schon gar nicht. Dennoch hat sich das „Vergnügungsvehikel“ zum anerkannten Nutzfahrzeug zu machen, brauchte seine Zeit. Immerhin wehrte sich so mancher Bürger gegen die offensive Inanspruchnahme der Stadt durch Autos. Auch Autofahrer wehrten sich anfangs vehement gegen Verkehrsregeln und -schilder. Sie bezweifelten, dass sie sich die (ursprünglich) 16 Verkehrszeichen merken könnten. Verkehrserziehung wurde wegen der hohen Unfallrate 1930 in der Schule eingeführt. Rainhard Fendrich sang 1980 dann schon: „So a Bledsinn. Überhaupt nix wär passiert, wenn net der Bam da gstanden wär.“
Kritische Auseinandersetzung
Vor dem Hintergrund der Energiekrise in den 1970er-Jahren wurde das Auto zum Problemfall erklärt, gerade in der Stadt aber auch zum Rückzugsort, Prestigeobjekt, Büro und vielem anderen. Die kritische Auseinandersetzung kommt nicht zu kurz. So wird das „Geh-Zeug“, ein von Verkehrsexperten Hermann Knoflacher entwickeltes Holzgestell für Fußgänger in der Breite eines Autos, aus den 1980ern vorgestellt. Gleiche Raumaufteilung für alle, war das Motto der Protestaktion. Der erste Ausstellungsteil widmet sich der Geschwindigkeit, der zweite der Verkehrsdichte und der dritte dem Zukunftsauto. Eines dieser Zukunftsautos ist das „Syscar II“, das mit Sensoren und anderem futuristischen Spielzeug ausgestattet ist.
Link: In der Ausstellung „Spurwechsel. Wien lernt Auto fahren“ sind Nummernbleche als lautmalerische Markierungen auf 10 Autos integriert: Michael Endlicher steckt hinter diesen „Wunschkennzeichen“. Mehr über den Künstler unter www.endlicher.at